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Stadt Geestland
Team Liegenschaften und Gebäude, Energie und Klima
Rathaus 1
Sieverner Straße 10
27607 Geestland

Katharina Koop
 04743 9371525

Stadt Geestland

Die Stadt Geestland macht sich mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Energie und Mobilität für den Klimaschutz stark.

Bienenfutterautomat

Futter für die Bienen gibt es im umgebauten Kaugummiautomaten hinterm Langener Rathaus.

Hinterm Langener Rathaus steht seit 2020 ein quietschgelber Kasten, der an einen Kaugummi-Automaten erinnert. Doch statt bunter Kaumasse spuckt der umgebaute Automat Samenmischungen aus. Es handelt sich um Geestlands ersten Bienenfutterautomaten. Wer 50 Cent einwirft und am schwarzen Knopf dreht, bekommt eine kleine Dose, gefüllt mit Blumensamen. Diese können im Garten, im Blumenkasten auf dem Balkon, auf brachliegenden Grünflächen oder Grundstücken gepflanzt werden. Direkt neben dem Bienenfutterautomaten hängt praktischerweise ein Briefkasten für die Rückgabe der Mehrweg-Verpackung.

Die Idee stammt vom Dortmunder Sebastian Everding. Er weiß: Flächenversiegelung, Monokulturen, steinerne Vorgärten und der massive Einsatz von Pflanzenschutzmitteln machen den Bienen das Leben schwer. Mehr als 50 Bienenfutterautomaten gibt es mittlerweile bundesweit. „Ein tolles Beispiel dafür, wie man nachhaltige Entwicklung mit Kreativität und Spaß verbinden kann“, findet Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger.

Geestland blüht auf

In den Rathäusern der Stadt Geestland bekommen die Bürger:innen kleine Tütchen mit Blühmischungen zum Mitnehmen.

Für Insekten, kleine Säuger, Vögel und Pflanzen sind blühende und vielfältige Flächen Lebensraum und Kinderstube. Sie bieten Unterschlupf und Nahrung. Um die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt zu schützen und naturnahe Gärten und Freiflächen zu schaffen, stellt die Stadt Geestland kostenfreie Blühmischungen zur Verfügung. In kleinen Tütchen abgepackt, können sich die Geestländer:innen – solange der Vorrat reicht – in den Eingängen der beiden Rathäuser in Bad Bederkesa und Langen eine Samenmischung abholen. Sie kann von April bis August an einem sonnigen Platz im Garten oder in einem großen Kübel auf dem Balkon ausgesät werden. Ein Teelöffel reicht dabei für etwa einen Quadratmeter aus. Die zweijährige Mischung wird Wild- und Honigbienen das Überleben erleichtern.

Fahrradflotte für Betriebe

Unternehmen können sich bei der Stadt Geestland – kostenlos und für einen begrenzten Zeitraum – eine Fahrradflotte ausleihen.

Die Fahrradflotte der Stadt Geestland besteht aus einem Pedelec, einem Elektro-Lastenrad sowie einem praktischen Faltrad. Interessierte Betriebe aus dem Stadtgebiet können sich die Flotte kostenfrei für bis zu zwei Monate ausleihen, testen und damit ihren Beitrag für eine nachhaltige Mobilität leisten. Damit will die Stadtverwaltung für das Thema „Klimafreundliche Mobilität“ sensibilisieren. „Nachhaltige Mobilität durch betriebliches Mobilitätsmanagement“ heißt das Projekt vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.). Es ist Teil des Programms „LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen“ im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) und wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Ziel ist es, das Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel im ländlichen Raum in den Fokus zu rücken.  

Elektrisierende Mobilität

Ob Auto oder Fahrrad: Geestlands Verwaltung setzt auf Elektromobilität.

Die Verwaltung der Stadt Geestland ist im Besitz von drei elektrisch betriebenen Dienstwagen und vier Pedelecs, die für tägliche Dienstfahrten genutzt werden. In Neuenwalde ist außerdem die „mobine“ stationiert – ein elektrischer Van, den der örtliche Verkehrsverein an Gruppen oder Einzelpersonen vermietet (Car-Sharing).

Energie- und Innovationspark Amtsweide

In Bad Bederkesa sollen eine Schule und ein Schwimmbad mit regenerativer Energie versorgt werden.

Auf den Amtswiesen in Bad Bederkesa, zwischen der Landesstraße 117 und dem Hadelner Kanal, soll der Energie- und Innovationspark Amtsweide entstehen. Mit einer Kombination aus Biomasse-Heizwerk und Solarthermie will die Stadt Geestland die Moor-Therme und die Schule am Wiesendamm ab 2023 mit regenerativer Energie versorgen und so rund 1000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das Herzstück bildet ein Biomasse-Heizwerk, das vor allem mit Holz-Hackschnitzeln betrieben werden soll. Diese stammen aus jährlich anfallenden Landschaftspflegemaßnahmen. Somit wird der größte Teil der notwendigen Wärme (rund 75 Prozent) aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt. In den Sommermonaten soll die Wärme über Freiflächen-Solaranlagen (Solarthermie) erzeugt werden. Zur Anbindung der beiden Einrichtungen wird ein hocheffizientes Nahwärme-Netz errichtet und mit modernster Technik gesteuert.

Außerdem werden sowohl die Moor-Therme als auch die neuen Gebäude mit PV-Anlagen ausgestattet. Geplant sind darüber hinaus ein Seminarraum sowie ein Lehrpfad, der die Zukunftsthemen „Energie" und „Umwelt" für die Menschen spür- und erlebbar machen soll. An mehreren Mitmach-Stationen erfahren die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes rund um die Themen Klimawandel, Biodiversität, Klima- und Moorschutz, Solar- und Windenergie, Permakultur und Wasserstoff.

 

Zukunftsplattform

Inspirieren, motivieren, vernetzen: Das ist die Idee hinter der Zukunftsplattform. Ein virtueller Ort, an dem Geestlands Unternehmen ihre nachhaltigen und klimaschützenden Maßnahmen präsentieren können.

Gemeinsam CO2-Emissionen reduzieren und eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben: Die Zukunftsplattform der Stadt Geestland soll sowohl für die Kommune als auch für die Wirtschaft als Netzwerk zum Wissenstransfer fungieren. Das ambitionierte Ziel: Pro Jahr sollen mindestens 2000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das geht nur gemeinsam. Zahlreiche Unternehmen gehen schon mit gutem Beispiel voran und setzen Maßnahmen und Projekte um, die Ressourcen schonen und Treibhausgasemissionen reduzieren. Solche Maßnahmen werden auf der Zukunftsplattform (www.zukunftsplattform-geestland.eu) vorgestellt – und sollen zum Nachahmen anregen.

Botschafter für Nachhaltigkeit

Geestlands Bürgermeister tritt auch über die Stadtgrenzen hinaus für Nachhaltigkeit ein.

Thorsten Krüger ist nicht nur Bürgermeister der Stadt Geestland, sondern engagiert sich auch als Nachhaltigkeitsbotschafter des Deutschen Städte- und Gemeindesbundes. In dieser Rolle setzt er sich vor Ort, aber auch in der gesamten Bundesrepublik für das Zukunftsthema Nachhaltigkeit ein. Dabei orientiert sich Thorsten Krüger an der Lebenswirklichkeit der Menschen und betrachtet das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich – mit all seinen ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen.

Kommunaler Service für Nachhaltigkeit

Die Stadt Geestland berät andere Kommunen in Sachen Nachhaltigkeit und teilt ihre Erfahrungen.

Den Städten und Gemeinden kommt beim Vorantreiben des Nachhaltigkeitsgedankens eine Schlüsselrolle zu. Denn sie stellen die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene. Jede einzelne Kommune wird aufgrund der Lebenswirklichkeit, der Lebenssituation der Menschen und der individuellen Gegebenheiten vor Ort eigene Wege zu einer nachhaltigen Kommune gehen. Geestland gibt dazu Hilfestellung und unterstützt Kommunen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft. Mit ihrem kommunalen Service für Nachhaltigkeit (KSN) bietet die Stadtverwaltung unter anderem ein Traineeprogramm und Kommunikationshilfen für die 17 Nachhaltigkeitsziele an. Ansprechpartner sind Bürgermeister Thorsten Krüger (Tel. 04743 937-1510) und Britta Murawski (Tel. 04743 937-1520).

Nachhaltige Städtepartnerschaft

Mit ihrer Partnerstadt in Tunesien pflegt die Stadt Geestland einen intensiven Austausch in Sachen Nachhaltigkeit.

Seit November 2018 unterhält die Stadt Geestland im Rahmen des Kommunalen Wissenstransfers Maghreb-Deutschland eine Städtepartnerschaft mit Tozeur. Eine Kooperation, die Früchte trägt: Mit Unterstützung aus Geestland hat Tozeur mittlerweile die erste Nachhaltigkeitsstrategie in ganz Tunesien entwickelt.